Ein bisschen anders

Nov 23, 2022

Ein bisschen Anders

Seit meiner Kindheit habe ich das Gefühl, dass ich nicht hier her gehöre, nicht auf diese Welt.

Jede Person ist anders, jeder Mensch ist einzigartig. Und trotzdem hatte ich immer schon das Gefühl anders zu sein, nicht normal zu sein, nicht in die Gesellschaftsnorm zu passen. Ich fühlte mich fremd und fehl am Platz.

Ich hatte wenig Freunde, doch diese Freundschaften waren tief und innig. In Gruppen fühlte ich mich nicht wohl. Mit oberflächlichen Gesprächen konnte ich nichts anfangen. Das ergab für mich keinen Sinn, so stand ich meistens still daneben und hörte zu. Ja zuhören und mich in den Menschen hinein fühlen das konnte ich. Das ist meine Stärke. So ergab es sich schon früh, dass mir viel erzählt und anvertraut wurde. Ich spürte gleich um was es ging.

Ich interessierte mich schon in meiner Jugend für spirituelle Themen. Ich hatte einen richtigen Forscherdrang: Woher komme ich, wer oder was bin ich ? Jedem Thema wollte ich auf den Grund gehen, die Ursache erforschen. So stellte ich auch viele Fragen, die mein Umfeld nicht beantworten konnte und sich genervt fühlte. Ich wollte verstehen, die Zusammenhänge erkennen und vor allem wolle ich verstanden werden. Doch meistens fühlte ich mich unverstanden.

Da ich von außen keine Antworten und Verständnis bekam, begann ich mich mit mir selbst zu beschäftigen, mich mit meiner Innenwelt auseinander zu setzen. Ein langer intensiver Weg begann. Zu dieser Zeit begann ich auch viel zu schreiben, mein Kopf war voll, ich musste all meine Gedanken, das ganze Chaos in meinem Kopf zu Papier bringen.

Da die verschiedensten Trigger im Außen mich immer ins Gefühlschaos stürzten, begann ich schon bald mich selbst zu reflektieren. So begann ich auch mich mit dem Spiegelgesetz zu beschäftigen und mir immer wieder die Frage zu stellen: „Was hat DAS mit mir zu tun? Warum stört mich das, der oder die so? “ Oft genug kippte ich in die Projektion, e klar, wer will schon seinen eigenen Schatten sehen und sich damit beschäftigen.

Doch ich erkannte auch, dass projektieren mich nicht weiter brachte, im Gegenteil. Ja was soll ich sagen….reflektieren wurde mein ständiger Begleiter und ich erkannte oft ganz schnell wo die Ursache lag. Aber manchmal brauchte ich auch einen liebevollen Schubs um meine blinden Flecken zu sehen.

Meistens war ich mit mir selbst unzufrieden, nichts passte mir, ich war streng zu mir, verurteilte mich selbst, konnte vieles an mir nicht annehmen weil ich ja glaubte nicht normal zu sein. Ich hatte das Gefühl nicht gut genug zu sein, nicht zu genügen. Darum stellte ich selbst sehr hohe Ansprüche an mich, fast bis zum Perfektionismus. Ich war sehr gewissenhaft um nur ja keine Fehler zu machen.

So entwickelte ich mich von einem angepassten Kind zu einer angepassten Erwachsenen, damit ich nur ja nicht auffiel oder aneckte um die so erwünschte Aufmerksamkeit und Liebe zu bekommen.

Über lange Zeit hatte ich den Zwang mich ändern zu müssen, weil ich ja dazu gehören wollte. Anderseits war ich gerne alleine, liebte die Stille, bewegte mich viel und gerne in der Natur und dachte über vieles nach. In Gesellschaft fühlte ich mich nicht sehr wohl, vieles war mir zu laut.

Ich spürte die Stimmungen der Anderen und fragte mich oft warum ich mich plötzlich schlecht fühlte obwohl ich mich vor ein paar Minuten noch gut fühlte. Ich fühlte die Emotionen der Anderen und war der Situation hilflos ausgeliefert. Meistens hatte ich dann noch von einem Moment auf den anderen körperliche Beschwerden, die ich mir nicht erklären konnte. Die Ärzte fanden keine Ursache und meinten es sei psychosomatisch.

Oft übernahm ich auch die Verantwortung für die Gefühle der Anderen und glaubte helfen zu müssen damit es meinem Umfeld wieder besser ging. Eine schwierige Aufgabe als Jugendliche und junge Erwachsene. Meine Energie war meistens bei den Anderen um ja schnell zu erkennen wie es ihnen geht. Mein Harmoniebedürfnis war sehr groß, auf mich selbst nahm ich kaum Rücksicht denn ich musste ja für die Anderen sorgen.

Meine Reserven konnte ich nur auffüllen wenn ich mich total zurück zog. Nur so konnte ich mich entspannen und wieder bei mir ankommen und mich selbst spüren. Meinem Umfeld passte mein Rückzug gar nicht. Mein Verhalten wurde nicht verstanden und nicht akzeptiert und oft persönlich genommen.

Kommt dir das bekannt vor? Erkennst du dich in dieser Geschichte wieder?

Aus heutiger Sicht war mein „helfendes“ Verhalten ein unmögliches Unterfangen doch damals wusste ich es nicht besser, ja ich konnte gar nicht anders.

Als ich dann „zufällig“ über Bücher und Videos über „Hochsensibilität“ stolperte wurde mir einiges klar!

STARKE  MENSCHEN  HABEN  SELTEN  EINE  EINFACHE  VERGANGENHEIT

Typische Merkmale hochsensibler Menschen sind:

Die  sofortige Bereitschaft Verantwortung für die Probleme anderer Menschen zu übernehmen und in schwierigen Situationen oder Lebensumständen ausgleichend zu wirken.

Sie erkennen sehr schnell was eine Person oder Situation erfordert. Das kann eine große Bereicherung sein für die Menschen in ihrem Umfeld. Doch für sich selbst birgt diese Verhaltensweise die Gefahr, sich selbst zu vernachlässigen und sich anzupassen.

Das übergroße  Harmoniebedürfnis lässt sie ihre eigenen persönlichen Bedürfnisse zurück stellen, damit schaden sie sich unbewusst selbst. Die Fähigkeit die Bedürfnisse der anderen sofort zu erkennen und harmonisierend zu wirken geht auf ihre Kosten. Das ist auch ein Grund  warum viele ihre Kindheit als anstrengend empfanden.

Sie legen viel Wert auf ein ausgewogenes Nähe/ Distanz Verhältnis. Zu viel Nähe ertragen sie nur schwer, da sie viel Raum für sich selbst brauchen. Es fällt ihnen schwer Liebe, Anerkennung und Zuneigung anzunehmen, da sie immer glauben etwas tun zu müssen um geliebt zu werden.

Sie tun sich schwer damit Entscheidungen zu treffen. Sie neigen dazu sich selbst zu überfordern, sich selbst Ruhepausen zuzugestehen sehen sie als Schwäche.

Sie haben einen großen Gerechtigkeitssinn, für die Rechte der Anderen können sie sich oft besser einsetzen als für die eigenen.

Sie sind leicht auszunutzen, denn sie können schwer nein sagen. Es fällt ihnen schwer ihre eigenen Grenzen zu spüren, da sie dazu neigen sich in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen.

Schon vom Beginn des Lebens an, als Säugling, hast du dieses Gespür für dein Umfeld. Und so passt du dich schon in einer Zeit in der du eigentlich ganz viel Geborgenheit, Liebe und Zuwendung brauchen würdest an die schwierigen Umstände an.  So lernst du schon sehr früh, dass du am ehesten akzeptiert wirst wenn du dich anpasst und keine Probleme machst. Und so machst du oft in deinem Lebens das was von dir verlangt wird oder glaubst, dass es von dir erwartet wird. Deshalb achtest du auch nicht auf deine Wünsche und Bedürfnisse und unterlässt es sie einzufordern, aus Angst nicht mehr geliebt zu werden.

MEINE  BEZIEHUNG  ZU  MIR  SELBST  VERÄNDERTE SICH

Wirklich sehr viele Jahre haderte ich mit meinem So Sein, bis ich erkannt habe, dass ich nicht allein bin mit meiner Art. Es war eine Offenbarung, als ich mich in diesen Eigenschaften und Qualitäten der hochsensiblen Menschen selbst erkannte. Es war ein ungläubiges Staunen und zugleich tiefe Erleichterung. Ich begann alle meine sogenannten „Fehler“ in einem anderen Licht zu sehen. Ich begann mich selbst, meine Verhaltensweisen  besser zu verstehen. Ich erkannte, warum ich auf eine bestimmte Weise handelte.

So lernte ich diese Fähigkeiten anzunehmen und nicht mehr dagegen anzukämpfen oder mich selbst dafür zu verurteilen. Meine Selbstakzeptanz steigerte sich. Durch diese Erkenntnisse wurde mir allerdings auch bewusst, dass es meine Entscheidung ist wie ich mit bestimmten herausfordernden Situationen umgehe. Ich erkannte, dass ich auch NEIN sagen darf, dass ich nicht immer die Verantwortung für mein Umfeld übernehmen muss oder Liebe annehmen darf ohne etwas dafür zu tun.

Das war ein ziemlicher Lernprozess aber auch ein Geschenk – zu erkennen, dass ich ok bin so wie ich bin und dass es viele gibt die sich auch so fühlen. Mit der Zeit erkannte ich die Gleichgesinnten, wir tauschten uns aus und unterstützten uns gegenseitig.

DU  BIST  EIN  GESCHENK  FÜR  DIESE  WELT –  DEIN  SO  SEIN  IST  EINE  GABE

Es ist wichtig im Kontakt mit den Anderen ganz und gar bei dir zu bleiben, dich zu spüren und dich nicht im Anderen zu verlieren.  Achtsame Wahrnehmung von dir selbst hilft dir zu erkennen was du brauchst und was dir gut tut. Wenn du dich selbst beobachtest und auf deine Gefühle achtest erkennst du deine Verhaltensweisen die dir selbst nicht gut tun und du kannst lernen sie zu verändern.

Nutze deine Feinfühligkeit für dich selbst, richte deinen Fokus auf dich selbst. So kommst du immer mehr in Kontakt mit deinen Gefühlen, Fähigkeiten und Bedürfnissen  und lernst dadurch zu dir selbst zu stehen. Vor allem ändert sich auch dein Blickwinkel auf dich selbst ins Positive. Deine Selbstakzeptanz, dein Selbstwertgefühl und dein Selbstbewusstsein steigern sich. Gesunde Abgrenzung von zu viel Reizen und Erwartungen Anderer ist  wohlwollende Selbstfürsorge.

In meiner Tätigkeit als Dipl. Lebensberaterin begegnen mir viele Menschen die auch mit sich selbst, mit ihrem So Sein hadern und sich von ihrem Umfeld überfordert und nicht verstanden fühlen. Daher ist es mir ein großes Anliegen meine Erfahrungen und Erkenntnisse weiter zu geben und dich auf deinem Weg zu dir selbst zu unterstützen.

Kennst du diese Verhaltensweisen, diese Gefühle und Gedanken, diese Selbstzweifel und Verurteilungen auch?        Wenn du dich so ähnlich fühlst wie ich mich gefühlt habe, dann bist du bei mir genau richtig. Ich bin den Weg gegangen, Schritt für Schritt zur Selbsterkenntnis und Selbstliebe. Ich zeige dir deinen Weg und begleite dich aus deinem momentanen  Zustand  (unzufrieden, unglücklich, energielos, freud- und kraftlos, traurig usw.) zu inneren Frieden, Freude und Leichtigkeit.

Auf der Suche nach dem Glück vergiss das Wichtigste nicht  –  DICH!

be happy   Annemarie

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