Gerade jetzt in der turbulenten Zeit in der wir uns befinden, wird es immer wichtiger unsere
Aufmerksamkeit von Außen nach Innen zu richten. Immer schneller vergeht die Zeit, immer hektischer
gestaltet sich unser Alltag. Mehr und mehr Anforderungen kommen auf uns zu.
Wir selbst stellen immer höhere Anforderungen an uns und wundern uns, dass uns die Lebensfreude
verloren geht, wir um Luft ringen und oft keine Energie mehr haben um den „ganz normalen Alltag“ zu
schaffen.
Ja wie denn auch? Denn es ist kein normaler Alltag mehr, mit all den Aktivitäten die wir in einen Tag hinein packen wollen.
Es bedarf einer Änderung unserer Wahrnehmung und unseres Bewusstseins
Was ist uns wichtig? Welche Werte verfolgen wir?
Ist es die Jagd nach materieller Wunscherfüllung und Erfolg oder das Bedürfnis nach inneren Frieden,
Lebensfreude, Achtsamkeit und Liebe?
Wir müssen endlich eine Entscheidung treffen und unseren Fokus in unser Innerstes lenken. Doch das
wird uns nur möglich sein wenn wir ein paar Gänge zurück schalten, einen Schritt zur Seite tun um mit
Abstand verschiedene Situationen in unserem Leben zu betrachten. Wir müssen uns die Zeit nehmen
und ganz bewusst in die Stille gehen um in uns hinein zu hören.
Einfach mal nichts tun – wirklich gar nichts tun
Erlaubst du dir das? Erlaubst du dir Momente, Minuten oder gar Stunden überhaupt nichts zu tun?
Oder plagt dich das schlechte Gewissen wenn du dir ein paar Minuten für dich, ganz alleine, stiehlst?
Denn es ist ja noch so viel zu tun…..
Kannst du deinem Bedürfnis nach Ruhe und Stille nachgeben? Darfst du deinem Körper und deinem
Geist mal eine Pause gönnen? Oder muss erst alles zu deiner vollen Zufriedenheit erledigt sein?
Hast du gelernt, dir selbst genau das zu geben was du jetzt gerade brauchst? Oder ist für deine
Zufriedenheit jemand anderer verantwortlich?
Wie gehst du mit dir selbst um, wenn sich alles in dir nach Ruhe sehnt? Oder fühlst du dich verpflichtet
zuerst den Anforderungen im Außen, deiner Umwelt den Vorrang zu geben?
Welche deiner inneren Stimmen schreien besonders laut?
Der innere Antreiber, der sagt:“ Nein, nein das geht gar nicht. Wo kommen wir da hin, wenn du gar
nichts tust. Das darfst du nicht, du musst das und das und das auch noch tun. Das ist wirklich nicht in
Ordnung. Was da die Leute wohl sagen, wenn du entspannt in der Sonne liegst und die Wäsche ist
noch nicht abgenommen?“
Dein innerer Lehrmeister, der sagt:“ Zuerst die Arbeit dann das Vergnügen und außerdem musst du
dich zuerst um das Wohl der Anderen kümmern und erst dann darfst du mal kurz verschnaufen.“
Eine etwas höhere Instanz in dir wackelt mit dem Zeigefinger und warnt dich, überhaupt solche
Gedanken aufkommen zu lassen. Das ist doch verwerflich, schlecht, überhaupt undenkbar, sich
einfach so Zeit für sich zu nehmen.
Die Vergangenheit lässt grüßen
Wer von uns kennt das nicht? Wir alle haben in unserer Kindheit solche oder ähnliche Glaubenssätze
gehört und verinnerlicht. Solange bis wir es selbst geglaubt haben und danach handeln. Und es fällt
uns nicht mal auf, es ist so selbstverständlich. Wir tun und tun, wir erfüllen die Forderungen und
Erwartungen der Anderen und unsere eigenen hochgesteckten Erwartungen.
Doch warum? Hast du dich schon mal gefragt, was oder wer in dir dich so antreibt, immer alle
Erwartungen erfüllen zu müssen? Was ist so schlimm daran mal zuerst an dich zu denken? Warum
glaubst du immer für alle bereit sein zu müssen?
Was ist das Schlimmste was passieren könnte, wenn du mal NEIN zu den Anderen und JA zu dir sagst?
Wovor hast du Angst? Bekommst du vielleicht doch etwas zurück für das viele abrackern? Und das
möchtest du auf gar keinen Fall entbehren?
Was brauchst du um dich wohl zu fühlen?
Ist es Anerkennung, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Respekt, Liebe? Bekommst du das wirklich?
Schau mal genau hin. Und wenn es nicht so ist, willst du dann deine Bemühungen verdoppeln oder
verdreifachen um endlich das so sehr Ersehnte zu bekommen?
Spätestens nach dieser Erkenntnis sage stop, aus, Pause. Jetzt nimm du dich endlich mal wichtig, auch
wenn es dir schwer fällt, fange einfach an. Denn erst wenn du dir selbst die nötige Achtung,
Wertschätzung und Liebe gibst wirst du sie von Außen erhalten. Dein Umfeld zeigt dir immer sofort wie
du dich selbst behandelst. Werde achtsam dir selbst gegenüber.
Beginne in kleinen Schritten dir selbst gutes zu tun
Auch wenn es dir keiner gezeigt hat, du kannst es lernen. Sei dir bewusst, du bist die wichtigste Person
in deinem Leben. Wenn du es am Anfang nicht schaffst dich in deinem Heim abzugrenzen, dann geh
raus in die Natur.
Such dir ein schönes ruhiges Plätzchen wo du ganz für dich allein bist. Im Wald, auf einer Lichtung oder
am Wasser. Nimm die Atmosphäre, die Geräusche oder die Stille der Natur in dich auf. Werde ruhig,
atme tief und entspanne dich. Verbinde dich mit der Kraft der Erde und lass diese Energie durch dich
fließen. Lerne die Stille genießen und deine Gedanken einfach ziehen.
Wenn du so eine Zeit lang verweilst, beginnst du auch die leise, unterdrückte Stimme in dir zu hören,
die dir zuflüstert wie wertvoll du in deinem Sein bist. Ja du, genau du jetzt in diesem Moment wo du dir
erlaubst still zu sein und die wohlverdiente Pause zu genießen. Du bist so wichtig und wertvoll genau
so wie du bist.
Du musst nichts tun oder beweisen um geliebt zu werden, du bist die Liebe selbst.

Gehe bewusst liebevoll mit dir um
Gib dir Zeit für diesen Prozess, zwinge dich zu nichts. Wenn du merkst, dass du dich schon wieder eine
Weile vernachlässigt hast, sei nicht streng mit dir. Es ist ok. So lange hast du diese alten
Verhaltensweisen gelebt ohne nachzudenken. All das hat mit Bewusstwerdung zu tun, mit
Gedankenkontrolle, mit Achtsamkeit. Ganz bei dir selbst ankommen, das geht nicht von heute auf
morgen, das braucht Zeit.
Das kann ich dir aus eigener Erfahrung bestätigen. Jahre konsequenter Arbeit an mir selbst liegen hinter mir. Und immer wieder schickt mir das Leben Situationen, um mir meine Muster bewusst zu machen und so gut es geht aufzulösen. Es ist wichtig mit deinem Inneren in Kontakt zu bleiben, so findest du deine innere Balance und kannst sie halten. Dadurch fällt es dir auch leichter die Balance mit deinem Umfeld zu finden.